Glanzloser Heimsieg in Bruchsal gegen den Tabellenzehnten TV Calmbach
„Da gibt es nichts schönzureden. Wir müssen uns alle an die eigene Nase fassen und wieder auf allen Positionen einen disziplinierteren Handball spielen.“ Mit diesem Appell von Rückraumspieler Philipp Müller ging die zweite Mannschaft der SG Heidelsheim/Helmsheim am Sonntag, dem 09.12. nach 60 Minuten Handball in die Kabinen. Zwei Punkte hatte man gegen die weit angereisten Gäste gewinnen können – doch wie ein Sieg fühlte sich die Partie über weite Teile nicht an.
Die Ausgangssituation war die folgende: Der TV Calmbach hatte in der Vorwoche einen Sieg gegen die HSG Bruchsal Untergrombach einfahren können und reiste voller Motivation, eine Siegesfolge aufbauen zu können, nach Bruchsal. Die zweite Mannschaft der SG hatte dagegen in der Vorwoche im Spitzenspiel gegen den TSV Knittlingen eine harte Niederlage hinnehmen müssen und wollte alles daran setzen, keine weiteren Verlustpunkte mehr vor der Winterpause zu produzieren.
Tatsächlich starteten die Jungs unter Trainer Christopher Wild nicht schlecht in die Partie und konnten erfolgreich das geplante Tempospiel umsetzen. So stand es in der 6. Spielminute durch einen Doppelschlag von Linksaußen Lukas Pabst bereits 5:2. und in schon der 12. Spielminute zwang man bei einem Spielstand 8:3 den Gegnercoach dazu, seinen grünen Karton zu werfen. Das Time-out zeigte offenbar Wirkung, denn die nächsten 10 Minuten gingen 2:5 für die Gäste aus – Spielstand: 10:8. Doch auch nach einer Auszeit der Heimmannschaft, gelang es dieser nicht, ihrer klaren Favoritenrolle gerecht zu werden und sich weiter abzusetzen. Schuld waren eine Vielzahl von Unkonzentriertheiten und eine Reihe unnötiger Fehler. Die erste Halbzeit endete – sinnbildlich – mit einem vergebenen 7-Meter seitens der SG bei einem Stand von 12:10.
Neu eingestellt kamen beide Mannschaften zur zweiten Runde aus ihren Kabinen. Der Schlachtplan der Außenseiter war es offensichtlich, mit sehr langen Angriffen die relativ solide Defensive der Gastgeber zu zermürben und durch eine konzentrierte Wurfauswahl ihre Chancen zu nutzen. Damit waren sie tatsächlich erfolgreicher, als es die SG wahrhaben wollte. So glichen sie die torarme Partie nach knapp 38 gespielten Minuten zum 12:12 aus. Die bis dato daheim noch ungeschlagene zweite Mannschaft tat sich im weiteren Spielverlauf sichtlich schwer und brachte den gegnerischen Keeper immer wieder durch schlechte oder unvorbereitete Würfe ins Spiel. Dominik Kistner war es schließlich, der sich ein Herz nahm und mit zwei Toren in Folge gut 13 Minuten vor Ende eine vier-Tore-Führung für die Heimmannschaft ausbaute. Diesen Vorsprung rettete man dann letzten Endes glanzlos über den Schlusspfiff und sorgte dafür, dass die Heimsiegserie bestehen bleibt.
Sieg ist Sieg – und das ist eventuell die einzige gute Sache, die man der Partie abgewinnen kann. Sei es das Fehlen der A-Jugend-Unterstützung, ein angeschlagener und nur beschränkt einsatzfähiger Spielmacher Yannick Bader oder die ungewohnte Spielzeit sonntags um 13:30 Uhr – Gründe für die Schwierigkeiten der Wild-Jungs fände man bestimmt mehrere. Doch die wohl sinnvollste Reaktion ist wahrscheinlich, sich nicht in Ausreden zu stürzen, sondern besser „an die eigene Nase [zu] fassen und wieder auf allen Positionen einen disziplinierteren Handball [zu] spielen.“
Die nächste Gelegenheit dafür ist Sonntag, der 16.12. in Bruchsal im Spiel gegen den TV Neuthard 2.
Für die SGH/H spielten: Yannick Bader, Maximilian Greil(2), Robin Gretter, Pascal Heck(Tor), Daniel Heller, Lukas Jaedicke(Tor), Daniel Kempf, Dominik Kistner(6), Julian Lechner(4), Magnus Metzger(4/1), Philipp Müller(1), Lukas Pabst(2), Nico Schmaus, Trainer: Christopher Wild