SG Kappelwindeck/Steinbach : SG H/H 27 : 29 (10:14)

SGHH gewinnt Herzschlag-Finale im Fernduell um sicheren Tabellenplatz mit kühlem Kopf und tollem Einsatz!

Vor einem Jahr mußte die SGHH in zwei entscheidenden Partien Klasse und Kampfgeist in die Waagschale werfen, um den Aufstieg in die BWOL klar zu machen. Heute wiederholte sich ein ähnliches Herzschlag-Finale, denn im Fernduell mit der FSG Donzdorf/Geislingen hatte die SGHH heute die eindeutig schwierigere Hürde zu nehmen als der Konkurrent! Die FSG mußte gegen den ebenfalls feststehenden Aufsteiger Pforzheim antreten. Noch in der Besetzung gegen uns vor 14 Tagen mit der alles überragenden Rückraumschützin D. Bergmane-Versakova, die 13 von 31 Treffer machte, wäre das eine klare Sache für Pforzheim gewesen. Doch sie zog sich wie die beiden wichtigsten Stammspielerinnen A. Henschel und J. Stindl ebenfalls eine schwere Verletzung zu, so daß die Pforzheimer plötzlich ohne etatmäßigen Rückraum dastanden und deshalb die FSG gute Siegchancen besaß. Alle im Umfeld der SGHH gingen davon aus, daß sich die FSG diese einmalige Chance nicht entgehen lassen und die dezimierte Pforzheimer Truppe schlagen würde.

Deshalb lautete die klare Ansage für die SGHH, gegen den designierten BWOL-Meister und definitiven 3.-Liga-Aufsteiger mindestens einen Punkt zu holen, um mit der FSG gleich zu ziehen. Durch den Heim-Sieg mit vier Toren Differenz gegen die FSG vor vier Wochen hatte die SGHH also den direkten Vergleich für sich entschieden, jetzt mußte man „nur“ noch gegen den Top-Favoriten Kappel/St’bach einen Zähler holen!

Die SGHH begann trotz der kritischen Ausgangssituation sehr konzentriert und diszipliniert, denn gegen den dominierenden BWOL-Tabellenführer hatte die SGHH eigentlich keine Chance und konnte als „Underdog“ absolut befreit und ohne Druck aufspielen! Durch diese psychische Stärke waren alle Aktionen sowohl in Defensive als auch Offensive von Beginn an sehr präzise und mit recht fehlerfreier Spielkultur. Schon im zweiten Angriff konnte Tamara einen Konter verwandeln, der 20 m-Paß von ihrer Schwester Bianca war präzise und butterweich, und so stand es nach 51 Sekunden 0:1 für die SGHH. Das war ein tolles Omen für das ganze Spiel! Denn auch Selina konnte gerade 35 Sekunden später mit einem energischen Sprungwurf und Schuß ins rechte obere Eck zum 0:2 nachlegen. Die SGHH war also voll da und hochmotiviert, sich so teuer wie möglich zu verkaufen!

Bis zum 10:10 (22.) war es ein offener Schlagabtausch, wobei allerdings die SGHH schon leicht die Nase vorne hatte. Denn im Gegensatz zur SGHH waren die Gastgeberinnen vermutlich nicht mehr ganz so fokussiert, irgendwie auch nicht so treffsicher wie sonst, denn einige Freie wurden von Claudia phänomenal entschärft, viele Schüsse wurden aber auch an Pfosten und Latte gesetzt bzw. weit am Kasten vorbei, auf jeden Fall eindeutig mehr als bei der SGHH. Die letzten acht Minuten vor der Pause gehörte der SGHH, denn die Gastgeberinnen verloren auch mehr und mehr den Zugriff in der Abwehr. Laura, Bianca wieder als beste Spielerin des Matches und zweimal Clara mit konsequent durchgezogenen 1:1-Aktionen sicherten der SGHH ein überraschendes 4-Tore-Polster zur Pause. Claudia konnte dieses Polster durch einen glänzend parierten Strafwurf absichern, so daß die Führung mehr als verdient war.

Dieser Vorsprung sorgte auch in der 2. HZ viel Selbstvertrauen und Motivation, die SGHH spielte aus einem Guß und verwandelte die sehr clever herausgespielten Chancen eiskalt. Aus dem 10:12 spielte sich die SGHH in einen Rausch, so daß innerhalb 10 Minuten ein phänomenales 13:19 (40.) auf der Anzeigetafel stand! Obwohl die Gegenwehr der Heim-Mannschaft immer stärker wurde, konnte die SGHH diesen Vorsprung bis fast 13 Minuten vor Ende halten. Die Sensation lag in der Luft, sie war aber auch bitter nötig, denn beim Blick auf den Live-Ticker mußten die SGHH-Fans mit Erschrecken feststellen, daß die FSG Donzdorf/Geislingen schon kurz vor der HZ uneinholbar mit fünf Toren davongezogen war. Die SGHH mußte also ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen und hier bis aufs Messer fighten, um mindestens einen Zähler mit nach Hause zu nehmen. Die SGHH war also bis zur 47. Minute voll im Zielbereich, doch die proppenvolle Halle mit den Anfeuerungsrufen ohrenbetäubenden Trommeln der Schlachtenbummler und Fans wollten die Kappel-Mädels zum Sieg und zur Meisterschaft peitschen.

So wurden die letzten 13 Minuten zum Drahtseilakt, denn die sehr jungen Wilden stürmten gegen das bisher stabile Abwehrbollwerk der SGHH immer gefährlicher an. Sie konnten Tor um Tor bis zum Match Point beim 23:25 fünf Minuten vor Schluß aufholen. Die Gastgeberinnen konnten auch defensiv per offener Manndeckung die jetzt drei Mal in Unterzahl agierende SGHH stärker in die Zange nehmen, worauf hier die Bruchsaler Fehlerquote in diesem Hexenkessel zum ersten Mal etwas hoch ging. Doch immer noch in Unterzahl trumpfte Clara mit zwei absolut phänomenalen 1:1-Aktionen auf, sie konnte die halbe Heim-Abwehr vernaschen und haute die Bälle ins Tor rein zum vorentscheidenden 23:27 exakt 3 ½ Minuten vor der Schlußsirene.

Dann war das Herzschlag-Finale mit positivem Ende für die SGHH geschafft! Der Jubel aller Fans beider Lager über Meisterschaft und Aufstieg einerseits und der über den superstark erkämpften Klassenerhalt andererseits brandete minutenlang durch die Halle.

Die SGHH gratuliert ganz herzlich der SG Kappelwindeck/Steinbach zu ihrer phantastischen Saisonleistung, die absolut verdient zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die Regional-Liga geführt hat! Wir drücken Euch für eine erfolgreiche Saison in der 3. Liga ganz fest die Daumen!

Auch wenn die FSG Donzdorf/Geislingen eventuell etwas mit dem „über-raschenden“ Ausgang hadern sollte, ist objektiv festzustellen, daß deren Sieg gegen Pforzheim durch absolut glückliche Umstände zustande kam und auch die von der SV Allensbach II zwei abgeschenkten Punkte mit sportlicher Fairness im Abstiegskampf nichts zu tun haben. Letztlich spiegelt die offizielle Tabelle die nackte, ehrliche Wertung wieder: die SGHH hat auf dem Spielfeld den direkten sportlichen Vergleich für sich entschieden und steht deshalb zu Recht den einen Platz höher und das ist auch gut so! Kopf hoch, liebe FSG Donzdorf/Geislingen, wir wünschen Euch auf jeden Fall viel Glück und Erfolg in der Relegation!

Diese Debut-Saison für die Damen I der SG Heidelsheim/Helmsheim war der absolute Wahnsinn und deshalb hier auch herzlichen Glückwunsch und ein Riesenkompliment an das ganze Team, an die Trainerinnen und das gesamte Unterstützerfeld! Die Mädels mußten anfangs viel Lehrgeld bezahlen, doch sie haben schnell dazu gelernt und setzten diese neuen Erfahrungen positiv und erfolgreich in ihr Spielsystem um. Nach sehr mageren 6:20 Punkten in der Vorrunde konnte infolge der zügig erworbenen Ligareife die Rückrunde mit 17:9 phänomenal gedreht werden. Der gerechte und verdiente Lohn ist deshalb der direkte Klassenerhalt und somit die Aussicht auf ein zweites, sicher genauso spannendes Jahr in der BWOL 2018/2019!

SG HH: Tor: Claudia Schuranski; Feld: Bianca Dehm (10/5), Joseline Witter, Selina Röh (5), Laura Witt (1), Ramona Borne (1), Anna Greil, Vanessa Schneider, Denise Bremer (3), Clara Hoffmann (6), Nora Schmidt, Tamara Dehm (3), Vanessa Kunsmann, Hanna Marquardt

MV: Jasmin Förster, Ramona Knapp

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